Der Wunsch, bessere Fotos zu machen, führt früher oder später zur Frage: "Welche Kamera soll ich kaufen".
Gerade Einsteiger stehen vor einem riesigen Angebot - von der kompakten Systemkamera über spiegellose Modelle bis zu den alt bewährten Spiegelreflexkameras. In diesem Beitrag findest du klare Antworten auf genau diese Fragen, die mir im Privatunterricht am häufigsten gestellt werden.
Was du hier nicht findest:
Ich werde dir keine Markenempfehlung aussprechen. Der Grund findest du weiter unten. ;)
Viele Smartphones machen sehr gute Fotos, vor allem bei gutem Licht. Sie sind schnell, bequem und perfekt für unterwegs. Viele meiner Kursteilnehmenden starteten mit dem Smartphone, wenn die technischen Grenzen ihrer Geräte erreicht waren, wechselten sie auf eine Fotokamera. Deshalb sind Smartphones toll, wenn du mit der Fotografie starten möchtest.
Vorteil des Smartphones:
- Leicht, immer mit dabei
- Einfache Bedienung
- Sofortiges Teilen (zB in SocialMedia)
Nachteil des Smartphones:
- Technische Limits bei wenig Licht
- Zoomqualität nimmt schnell massiv ab
- keine Flexibilität bei den Objektiven
Kompaktkameras eignen sich gut für Reisen, Ausflüge oder den Alltag, weil sie einfach zu bedienen sind, leicht sind und meist auch eine bessere Bildqualität bei schwierigen Lichtverhältnissen liefern, als mit dem Smartphone.
Vorteile der Kompaktkamera:
- Leicht, immer mit dabei
- Bessere Bildqualität als das Smartphone
- Optischer Zoom ist qualitativ besser als beim Handy
Nachteile der Kompaktkamera:
- der kleine Sensor führt bei wenig Licht zu Bildrauschen
- Auslösegeschwindigkeit ist limitiert (v.a bei sich schnell bewegenden Motiven ein Nachteil)
- Zoomleistung ist begrenzt, insbesondere, wenn es in den digitalen Bereich wechselt
Bridgekameras sind etwas grösser und schwerer als Kompaktkameras und werden zwischen der Kompaktkamera und der Systemkamera angegliedert. Sie hat erweiterte Funktionen, aber ein fest verbautes Objektiv, das man nicht wechseln kann. Sie sind mit einer Superzoom-Funktion ausgestattet, was ihr Einsatzgebiet im Vergleich zur Kompaktkamera erweitert.
Vorteile der Bridgekamera:
- Vielseitig einsetzbar
- benutzerfreundlich
- Manuelle Einstellmöglichkeiten um vielseitiger fotografieren zu können
Nachteile der Bridgekamera:
- Begrenzte Kreativität durch das fest verbaute Objektiv
- Der elektronische Sucher kann bei manchen Modellen ein schlechtes Bild liefern oder viel Strom verbrauchen
- Defekte Objektive können die Reparatur teuer oder gar unmöglich machen, da es nicht ausgetauscht werden kann
Die digitale Spiegelreflexkamera ist das klassische, über Jahrzehnte bewährte Arbeitstier der Fotografie. Mit optischem Sucher, großer Objektivauswahl und starker Leistung bei wenig Licht liefert sie hochwertige Bilder. Zudem überzeugt sie bei Serienaufnahmen mit ihrer Geschwindigkeit.
Vorteile der Spiegelreflexkamera:
- Akkuleistung
- Grosse Objektivauswahl für jedes Budget
- Gute Ergonomie
Nachteile der Spiegelreflexkamera:
- Grösse und Gewicht
- Auslösegeräusch
- höherer Verschleiss, da mechanischer Spiegel
Sie gehören zur neusten Generation an digitalen Fotokameras und sehen optisch gleich aus wie die Spiegelreflexkamera. Spannend sind ihre inneren Werte, denn sie funktionieren ohne mechanischen Spiegel.
Vorteile der spiegellosen Systemkamera
- Kleiner und leichter als die Spiegelreflex
- Sehr guter Autofokus
- Leiser Betrieb
Nachteile der spiegellosen Systemkamera
- höhere Stromverbrauch (Autofokus und Sucherdisplay)
- noch nicht so viele Objektive auf dem Markt, die kompatibel sind
- mit einem Adapter können die Objektive der Spiegelreflexkamera zwar genutzt werden, die Gewichtsverteilung ist dann aber oftmals suboptimal
Für gute Einsteigerfotos brauchst du keine High-End-Kamera wie eine Vollformatkamera. Im Gegenteil! Ich rate dir dazu unbedingt ab. Denn je professioneller die Kamera ist, umso mehr Feineinstellungen kannst/musst du vornehmen und umso grösser wird deine Fehlerquote sein. Bei Vollformatkameras ist auch die Pixelgrösse viel kleiner. Was interessant klingt, kann im praktischen Alltag als Fotoeinsteiger sehr frustrierend werden. Denn das Handling wird um ein vielfaches komplexer und bedarf viel Übung und Erfahrung, nur schon, dass du das Objekt richtig fokussierst und scharf stellen kannst.
Alle bekannten Fotokamerahersteller wie Canon, Nikon, Sony usw bieten eine breite Palette an Modellen an:
Bitte bedenke beim Kauf, dass es mit der Kamera dein Investment noch nicht abgeschlossen ist. Hier eine Übersicht über allfällige Extra-Kosten, die oft vergessen gehen:
Insbesondere bei den Einsteigermodellen gibt es sogenannte Kit-Angebote. Neben dem Kameragehäuse (Body genannt) sind 1-2 Objektive mit dabei. In den meisten Fällen sind dies:
Solche Kits kann ich aus folgendem Gründen nicht empfehlen:
Was ich dir alternativ empfehlen kann:
Die Kameraanbieter wie Canon, Nikon, Sony usw bieten Objektive an, die das ganze Brennweitenspektrum abdecken:
Diese All-in-One-Objektive sind ebenfalls nicht lichtstark (wie die Kit-Objektive), dafür ersparst du dir das mühselige Wechseln und sparst dir so langfristig Servicekosten. Zudem hast du mit diesem Objektivtyp die Möglichkeit herauszufinden, was du gerne fotografierst. Erst dann empfehle ich dir, themenspezifische Objektive zu kaufen.
Diese Objektive sind grösser, schwerer und auch teurer. Deshalb lohnt sich ein solches Investment auch nur, wenn du dir sicher bist, dass du auch langfristig Freude an einem spezifischen Thema hast.
Für welche Marke du dich auch entscheidest, die gängigen Anbieter sind qualitativ ebenbürdig. Ein Jahr ist Marke X innovativer als Marke Y, das nächste Jahr bringt Marke Z eine erweiterte Funktion auf den Markt, die die anderen (noch) nicht haben. Deshalb lass' dich nicht beeinflussen von Kollegen und noch weniger vom Verkäufer, welche Marke passend für dich ist.
Beim Testen der verschiedenen Modelle empfehle ich dir folgendes Vorgehen:
Absolut, insbesondere, wenn dein Budget sehr begrenzt ist, kann eine gebrauchte Kamera eine spannende Alternative sein. Bei Fotofachgeschäften findest du da garantiert was passendes und du hast die Sicherheit, dass die Kameras einwandfrei und mit der korrekten Anzahl Auslösungen (Anzahl gemachter Fotos). Meist wird auch noch ein kleiner Service gemacht und du erhältst oft sogar eine reduzierte Garantieleistung. Deshalb sind Occassionskameras beim Fachhändler etwas teurer.
Siehst du auf Internetplattformen wie Tutti oder Ricardo entsprechende Angebote, sei da bitte etwas vorsichtiger. Hier ein paar Tipps dazu:
Die beste Fotokamera für Anfänger gibt es nicht, aber es gibt die beste Kamera für dich. Das Entscheidende ist:
Wenn du dir unsicher bist, dann kann dir mein Fotokurs "Kameraberatung neue Kamera" helfen bei der Entscheidung.
